WiLd!

von Evan Placey / ab 10 Jahren

Veranstaltungsinformationen

Sonne

von Elfriede Jelinek
im Großen Haus

Die Sonne steht für Leben, Beständigkeit und Wiederkehr. Der Mensch richtet sein ganzes Sein nach der Struktur, die sie vorgibt. Tage, Wochen, Jahreszeiten. Licht und Schatten bestimmen den Alltag. Uhren und Kalender suggerieren, wir hätten alles unter Kontrolle, doch in Elfriede Jelineks Text spricht die Sonne direkt zu uns und macht uns unmissverständlich klar: Wir sind der Natur schutzlos ausgeliefert. Jegliche Versuche einzugreifen, scheinen zum Scheitern verurteilt. Jelineks Text zwingt uns dazu, uns angesichts des Klimawandels unserer Urangst der eigenen Vergänglichkeit zu stellen.

Elfriede Jelinek (*1946) schreibt seit Ende der 60er Jahre Gedichte, Hörspiele, Romane und Theaterstücke. Sie erhielt zahlreiche Preise und 2004 wurde ihr der Literatur-Nobelpreis verliehen. Ihre Texte sind politisch, kraftvoll, zeichnen sich durch eine besondere Musikalität aus und legen auf eine brutale und direkte Art und Weise den Finger in die Wunde der Gesellschaft. Mit „Sonne“ hat sie einen Text geschaffen, der uns mit der Flüchtigkeit des eigenen Seins konfrontiert.