Maßnahmen Gewässerentwicklung STEB (BWK-M3-Maßnahmen)

Weit über 100 Einleitungsstellen aus der Niederschlagswasser- und Mischwasserkanalisation gibt es in das Fließgewässersystem der Pader. Zur Minderung der Belastungen setzt der Stadtentwässerungsbetrieb Paderborn (STEB) Schritt für Schritt umfassende Gewässerentwicklungsmaßnahmen um.

© STEB

Fließgewässer sind ein komplexes Ökosystem, das durch Einleitungen aus der städtischen Kanalisation schnell aus den Fugen geraten kann.

Auf den ersten Blick harmlos erscheinende Niederschlagswassereinleitungen führen häufig nicht nur die sauberen Regenwasserabflüsse, sondern viele weitere Stoffe mit sich. Schmutz, Abfälle oder Schadstoffe wie Reifenabrieb oder Bremsstaub werden von den Oberflächen abgewaschen und so in die Gewässer geleitet.

© NZO-GmbHRegenwassereinleitung am Rothebach

Abschläge aus Mischwasserkanälen, in denen Schmutz- und Niederschlagswasser durch eine gemeinsame Rohrleitung abgeleitet werden, können den Wasserchemismus stark beeinträchtigen und zu Schäden an Flora und Fauna führen. Solche Abschläge erfolgen dann, wenn das Kanalsystem bei starken Niederschlagsereignissen eingestaut und über spezielle Bauwerke entlastet wird.

Da sowohl Niederschlags- als auch Mischwassereinleitungen häufig stoßweise auftreten, kann es auch zu strukturellen Auswirkungen, etwa zu Uferabbrüchen oder Ausspülungen kommen.

Allerdings sind Einleitungen meist unumgänglich. Um die Selbstreinigungskraft der Gewässer zu stärken und ihre Lebensraumqualität zu verbessern, setzt der STEB am Fließgewässersystem der Pader daher mit fachlicher Begleitung des Amtes für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn Schritt für Schritt Gewässerentwicklungsmaßnahmen um. Ein Ziel ist es dabei, den sogenannten hydraulischen Stress durch die stoßweise Zuleitung zu minimieren. Dies gelingt einerseits über die Schaffung vielgestaltiger Profile und andererseits über die Schaffung von Raum zur Rückhaltung des Wassers, der in vielen begradigten Gewässern nicht ausreichend vorhanden ist.

Der Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau e.V. (BWK) hat zu den Möglichkeiten der Verminderung nachteiliger Auswirkungen von Einleitungen ein Merkblatt herausgegeben. Davon abgeleitet werden die Umgestaltungen des STEB im Fließgewässersystem der Pader auch verkürzt als BWK-M3-Maßnahmen bezeichnet.

© NZO-GmbHEinleitung an der Pader

Zum Fließgewässersystem der Pader zählen neben der Pader mit den Paderquellarmen selbst, unter anderem Kleine Pader, Pader-Alme-Überleitung, Rothebach, Benser Bach, Springbach, Niesenbach, Gottebach und Krumme-Grund-Bach.

Entlang dieser umfassend untersuchten Gewässer gibt es zur Zeit ca. 135 kommunale Einleitungen. Spitzenreiter mit etwa 32 Einleitungen ist der Rothebach, dicht gefolgt vom Krumme-Grund-Bach, der Pader sowie dem Springbach.

An den meisten dieser Gewässer hat der STEB bereits umfangreiche Gewässerentwicklungsmaßnahmen umgesetzt, wodurch deren ökologische Qualität erheblich gesteigert werden konnte. Weitere Informationen zu durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen des STEB finden Sie unter dem Punkt Renaturierungen auf den unten aufgeführten Gewässerseiten. Weitere Projekte befinden sich noch in der Umsetzung oder in der Planungsphase.

An diesen Gewässern ist mit Hilfe des STEB schon viel passiert: