Dauerausstellung

Stadtgeschichte aus vielen Perspektiven

Unser Stadtmuseum widmet sich Fragen wie "Was ist Paderborn? Was definiert die Identität dieser Stadt und was kennzeichnet sie?" Die Antwort ist wenig überraschend: Es gibt nicht eine einzige Identität Paderborns, sondern es gibt viele.
Im Zentrum des Stadtmuseums befindet sich der Sammlungsspeicher, der anhand historischer Sammlungen die Identitätskonzepte der Sammler bzw. der sammelnden Institutionen zur Anschauung bringt.

Das Bild der Stadt

Der Rundgang beginnt an unserem acht Meter hohen Bilderturm mit Stadtansichten aus über fünf Jahrhunderten. Schauen Sie genau hin: Bilder sind in der Regel nicht objektiv. Sie geben nicht wieder, was ist oder was war, sondern was gesehen werden soll! Betrachten Sie unsere Auswahl der Stadtansichten Paderborns unter diesem Gesichtspunkt.

© Harald MorschDer Bilderturm des Stadtmuseums
© Harald MorschPaderborns Architektur aus sieben Jahrhunderten in Stadtmodellen
© Stadt PaderbornVon der TU Darmstadt rekonstruierte Paderborner Synagoge

Stadtmodelle

Gebäude sind Zeugnisse von Identität einer Zeit, in der sie errichtet worden sind. Anhand von Modellen zeigen wir ausgewählte Stadtgebäude, von denen heute einige schon nicht mehr existieren. Zu jedem Hausmodell gibt es in Medienstationen einen Filmbeitrag mit historischen und aktuellen Aufnahmen sowie informative Interviews mit Wissenschaftlern.
Eine besondere Würdigung erfährt hier die alte Paderborner Synagoge aus dem Jahr 1882 (zerstört 1938), die als virtuelle Rekonstruktion der TU Darmstadt zu erleben ist. Auch der Synagogenbau im 19. Jahrhundert war ein gesellschaftliches Statement.


Das Herzstück: der Sammlungsspeicher

Im Zentrum des Stadtmuseums befindet sich der Sammlungsspeicher. Hier zeigen wir Ihnen fünf Sammlungen, die jeweils spezifische Einblicke in die Identitätsbildung der Stadtgesellschaft ermöglichen. Die Sammlungen werden in ihrer Entstehung, Zusammensetzung sowie Zielsetzung erschlossen. Die Motivation der Sammler und ihre Perspektive auf die Stadtgesellschaft werden so verdeutlicht. Aber Achtung! Erst gucken, dann lesen! Die Objekte sind nicht beschrieben, jedoch finden Sie farbig markierte Sammlungsbücher in denen Sie selbst einfach erklärt alle wichtige Informationen nachlesen können.

© Harald MorschBlick in den Sammlungsspeicher

Erinnerungsspeicher

Nicht alles wird über Gegenstände vermittelt, sondern auch über Erzählungen. Aus diesem Grund zeigen wir im Erinnerungsspeicher nur wenige Exponate, dafür aber viele Kurzfilme mit Themen, die typisch für Paderborn sind wie Migration, Libori, Zerstörung, Pader.
Verbunden mit dem Erinnerungsspeicher ist das Wandgemälde des Kölner Künstlers Lars Breuer. Die Begriffe, die es über zwei Etagen zu entdecken und zu entschlüsseln gilt, kommen aus verschiedenen Fachbereichen und können gesellschaftlich oder wissenschaftlich gelesen werden. Sie alle bezeichnen Synonyme des Wortes QUELLE, das ebenfalls mehrdeutig ist und natürlich als „Wasser“-Quelle eng mit der Stadt Paderborn verbunden ist.

© Harald MorschStadtgeschichten in Kurzfilmen und ein Wandgemälde (links)

Der mittelalterliche Kreuzgang

Im unteren Bereich des Stadtmuseums findet sich der mittelalterliche Kreuzgang des Kloster Abdinghof aus dem 11. Jahrhundert. Hier kann man die Stille genießen und sich von der Atmosphäre dieses über 1000jährigen Ortes einnehmen lassen. Modelle, Kurzfilme und Fundstücke erzählen von der langen Geschichte des Klosters und entführen Sie in das Mittelalter.

© Wilfried PetersBlick in den rekonstruierten mittelalterlichen Kreuzgang
© Harald MorschDas Kloster Abdinghof mit gleichnamiger Kirche

© Harald MorschKunst im Klostergarten: umstrittene Glocke von Henrik Plenge-Jacobsen mit Nietzsche-Zitat (Ausschnitt)

Beim Rundgang durch den Kreuzgang werden Sie das wohl umstrittenste Exponat des Stadtmuseums in unserem wunderschönen Klostergarten entdecken: „Die Glocke“, eine Kunstinstallation des dänischen Künstlers Henrik Plenge-Jakobsen. Es entstand 2007 zu der Kunstausstellung „Tatort Paderborn – Irdische Macht und himmlische Mächte.“ Die öffentliche Diskussion um das Kunstwerk macht es zu einem Kristallisationspunkt der Diskussion um die Identität Paderborns.