Marienloh

Marienloh liegt etwa fünf Kilometer nördlich des Stadtzentrums am Sennerand. Mit einer Gemarkung von 7,37 qkm ist es flächenmäßig der kleinste Paderborner Ortsteil. Die Höhenlage beträgt in der Ortsmitte
128 m ü. N. N.

Marienloh, damals noch mit dem Namen Bendeslo, ist seit 1036 urkundlich belegt, mit der Nennung als Vorwerk des bei Paderborn gelegenen bischöflichen Haupthofes Enenhus in der Gründungsurkunde des Paderborner Busdorfstiftes. Der auf eine Marienverehrung im Ort hindeutende Name Marienloh ist erst seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar.

Eine im 16. Jahrhundert erwähnte, aber schon damals verfallene Kapelle in Marienloh wurde 1678/80 durch einen Neubau, die sog. Loreto-Kapelle, ersetzt. Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt der Ort dann eine richtige Kirche, die St. Joseph-Kirche. Initiator des Kirchbaus war der Kanoniker Hermann von Hartmann, der sich auch karitativ sehr für Marienloh engagierte. 1894 folgte mit der Abpfarrung von Neuenbeken schließlich die kirchliche Selbstständigkeit.

© Stadt PaderbornDie Lippeauen in Marienloh liegen mitten im Naturschutzgebiet „Lippeniederung zwischen Bad Lippspringe und Mastbruch“.

Das bemerkenswerteste Bauwerk Marienlohs, das sog. Schloss, enstand nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763). Bauherr war die Lippspringer Linie der Familie von Haxthausen. Die von Haxthausen waren seit dem 15. Jahrhundert Grundherren in Marienloh. Obwohl in günstiger Verkehrslage, Chaussee Paderborn-Detmold 1844, Eisenbahn Paderborn - Lippspringe 1906, Straßenbahn Paderborn - Lippspringe (-Detmold) 1911, blieben die traditionell landwirtschaftlich geprägten Strukturen des Dorfes bis zum Zweiten Weltkrieg weitgehend unverändert.

Die Einwohnerzahlen waren zwischen 1818 und 1930 von 270 auf lediglich 500 gestiegen. Erst nach dem Krieg stiegen die Bevölkerungszahlen spürbar an und änderten sich die konfessionellen Strukturen.

© Stadt PaderbornAnsichtskarte von Marienloh aus dem Jahr 1900 (Weitere Ansichtskarten können im Stadtarchiv Paderborn angesehen werden.)

Die gute Verkehrslage ließ den Ort bald zu einer Wohngemeinde des expandierenden Paderborn werden. Als sich abzeichnete, dass angesichts des Wachstums erforderliche Infrastrukturmaßnahmen die dem Amt Altenbeken angehörende Gemeinde überfordern würden, entschloss sie sich im Vorfeld der kommunalen Neugliederung zum freiwilligen Anschluss an Paderborn. Heute hat Marienloh über 3.000 Einwohner.

Dokumente, Bilder und Literatur zur Geschichte von Marienloh finden Sie im Stadtarchiv Paderborn.