Kafka und sein Judentum - Zum 100. Todestag von Franz Kafka am 3. Juni 2024

Veranstaltungsinformationen

Im Vortrag geht es um die Frage, wie sich die Bedeutung von Judentum, Zionismus und Jiddischem (jiddische Sprache und jiddisches Theater) in Kafkas Biografie und in seinem Schreiben niederschlägt.

Kafka und sein Judentum - Zum 100. Todestag von Franz Kafka am 3. Juni 2024

Die Bedeutung von Judentum, Zionismus und Jiddischem (jiddische Sprache und jiddisches Theater) ist nicht allein für Kafkas Biografie, sondern auch für sein Schreiben unstrittig. Doch wie schlägt sich dies in seinen Werken, in Stoffen, Motiven und Themen nieder, wie prägt es Kafkas Auffassung vom Schreiben als solchem, wie sein Autorschaftsverständnis. Es macht die Sache nicht unbedingt einfacher, dass ‚Jüdisches‘ in den wenigen zu Lebzeiten Kafkas veröffentlichten Texten kaum sichtbar wird, in seinen Tagebüchern, Briefen und autobiographischen Zeugnissen aber eine unübersehbar wichtige Rolle spielt in der Auseinandersetzung mit Zionismus, Chassidismus – und auch Antisemitismus.
Trotzdem wird Kafka in der Forschung häufig und ungeachtet seines Studiums der hebräischen Sprache, chassidischer Gebräuche und der Lebenswelt des orthodoxen Judentums als nicht durchgängig ‚jüdischer‘ Autor bezeichnet. In dieser Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wird Dr. phil. habil. Norbert Otto Eke (Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturtheorie an der Universität Paderborn) versuchen, Licht in diese unübersichtliche Diskussionslage zu bringen und Kafkas Verhältnis zum Judentum genauer in den Blick zu nehmen.