Wettbewerb StadtUmland.NRW

Der Landeswettbewerb StadtUmland.NRW war der Rahmen für die gemeinsame Arbeit von über 40 Kommunen und regionalen Akteuren am „Zukunftskonzept für die Regiopolregion Paderborn“.

Ausgelobt wurde der Wettbewerb „StadtUmland.NRW“ im Sommer 2016 vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. In zwei Wettbewerbsphasen waren beispielhafte Projekte der Stadt-Umland Kooperation zu entwickeln, die sich mit den Themen „Siedlungsentwicklung“, „Verkehrsentwicklung“ und „demografischer Wandel“ beschäftigen.

1. Phase

An der ersten Wettbewerbsphase vom 3. Juni bis zum 14. September 2016 konnten sich nordrhein-westfälische Großstadt-Umland-Verbünde mit einem Exposee beteiligen. Darin waren der Arbeitsprozess und die Schwerpunkte für ein regional abgestimmtes „Zukunftskonzept“ darzustellen, das mit finanzieller Unterstützung durch das Land in der zweiten Wettbewerbsphase ausgearbeitet werden sollte. Schwerpunkt unseres Exposees, das von der Stadt Paderborn als Projektträger gemeinsam mit der Stadt Lippstadt, der Hansestadt Warburg und der Gemeinde Altenbeken erarbeitet wurde, war die Gründung einer regionalen Partnerschaft mit den Kommunen und regionalen Akteuren des Verflechtungsbereichs um die Großstadt Paderborn (Sie können das Exposee am Ende der Seite unter "Downloads" herunterladen).

© Stadt PaderbornRegiopolregion Paderborn

2. Phase

Damit wurden wir von der Jury für die zweite Wettbewerbsphase (Oktober 2016 bis April 2017) nominiert, die wir mit einer großen Informationsveranstaltung am 18. November 2016, mit über 70 Teilnehmern im Paderborner Rathaus eingeleitet haben. In den folgenden Monaten haben wir gemeinsam mit zahlreichen regionalen Partnern die räumlichen, thematischen und organisatorischen Umrisse einer „Regiopolregion Paderborn“ entworfen. Organisiert wurde der Prozess von einem Team aus Vertretern der Städte Paderborn, Lippstadt, Warburg und Altenbeken sowie mit Unterstützung des „büro frauns“ aus Münster.

Befragung

Im Dezember 2016 haben wir eine schriftliche Befragung aller Kommunen und regionalen Akteure durchgeführt, um eine erste Einschätzung der Interessen und Erwartungen der regionalen Partner zu gewinnen.

© Stadt Paderborn

1. Werkstatt

Am 27. Januar 2017 fand in den Räumen der Universität Paderborn die erste regionale Werkstatt statt. Schwerpunkt hierbei war die Arbeit an den Themenbereichen „Siedlungsentwicklung und Wohnungsmarkt“, „Mobilität und Verkehr“, „Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Bildung“, „Daseinsvorsorge, Gesundheit, Sport, Kultur“ sowie „Zusammenarbeit und Verwaltungskooperation“ in Kleingruppen. Im Plenum wurden außerdem über eine TED-Abfrage die Einschätzungen der Teilnehmer zur Leitorientierung der regionalen Entwicklung abgefragt.

© Stadt Paderborn

2. Werkstatt

Bei der 2. Werkstatt am 13. März 2017 im Pädagogischen Zentrum der Hansestadt Warburg stand die Organisationsform der Regiopolregion im Vordergrund. Außerdem wurde diskutiert, wie die Bürgerschaft in den Prozess einbezogen werden könnte.


Zukunftskonzept

Als Wettbewerbsbeitrag sollten Zukunftskonzepte der interkommunalen Kooperation entstehen. Das von uns eingereichte Zukunftskonzept basiert inhaltlich auf den Ergebnissen der Auftaktveranstaltung, der Befragung und den zwei Werkstätten. Es zeigt den Weg zur Gründung der Regiopolregion auf und umreißt ihre räumlichen, thematischen und organisatorischen Strukturen. In dieser Hinsicht verstehen wir es als Agenda in einem (weiter-) laufenden Prozess.

Darüber hinaus formuliert das Zukunftskonzept zwei Leitorientierungen für die künftige Entwicklung der Region:

Regiopolregion als "emanzipierter Gegenpol"

Die Regiopolregion positioniert sich nach außen als emanzipierter Gegenpol zu den Metropolen. Die Grundlage hierfür bilden einerseits die große Entfernung zu den Metropolen Rhein/Ruhr und Hannover und andererseits die zahlreichen überregional bedeutsamen Einrichtungen (z.B: der Flughafen, die Hochschulen, international tätige Unternehmen oder das Bistum) in der Region.

© Julian PetrinRegiopolen als emanzipierter Gegenpol zu den Metropolregionen

Regiopolregion als "planetares System"

Die Regiopolregion versteht sich nach innen als dynamischer Verflechtungsraum im Sinne eines „planetaren Systems“. Die Dynamiken und Beziehungen zwischen Stadt und Land sind gekennzeichnet von wechselseitiger Anziehungskraft, unterschiedlichen Energien und vielfältigen Impulsen, die im Idealfall eine regionale Balance ermöglichen.

© Stadt PaderbornRegiopolregion Paderborn als "planetares System"

Über 40 regionale Partner haben ihre Unterstützung für die Regiopolregion in Form von Unterstützungsschreiben dokumentiert, die dem Konzept hinzugefügt werden konnten. Damit ist die Initiative in wenigen Monaten von vier Initiatoren auf über 40 Unterstützer um den Faktor Zehn angewachsen.

Das Wettbewerbsergebnis wurde am 17. Mai 2017 von Minister Groschek bekanntgegeben. Das Zukunftskonzept der „Regiopolregion Paderborn“ wurde durch das Auswahlgremium des Wettbewerbs als „Konzept mit Vorbildcharakter“ gewürdigt. Hervorgehoben wurde dabei insbesondere der Umgang mit den unterschiedlichen Entwicklungen in den Teilregionen:  „Dieses Zukunftskonzept weist […] Vorbildcharakter auf in Bezug auf den Umgang mit dem heterogenen Raum und der Differenzierung von wachsenden und schrumpfenden Kommunen“ heißt es in der Würdigung des Auswahlgremiums.