Gartendenkmal Paderquellgebiet
Das etwa zwei Hektar große Gartendenkmal „Westliches Paderquellgebiet“ liegt im nordwestlichen Bereich der Paderborner Innenstadt. Nach dem zweiten Weltkrieg entstanden, bildet die Grünanlage heute eine der wichtigsten Parkanlagen in Paderborn im Hinblick auf Aufenthaltsqualität, Ökologie und Stadthistorie.
Ein Tornado zerstörte 2022 große Teile des Baumbestandes, der den Ort prägte. Dabei wurden ca. 110 Bäume entwurzelt oder stark geschädigt sowie die Paderufer mit ihrer Ufervegetation und Stadtmobiliar beschädigt. Derzeit läuft ein Planungsverfahren zur Wiederherstellung der Grünanlage „Gartendenkmal Paderquellgebiet“, über dessen Sachstand auf dieser Seite regelmäßig informiert wird.
Die Beseitigung der Tornadoschäden und der Wiederaufbau werden gefördert durch Fördergelder des Landes Nordrhein Westfalen.
Geschichte
Das Gartendenkmal entstand in den 1950er-Jahren nach Durchführung eines Wettbewerbs auf der Grundlage des Beitrages des Gütersloher Landschaftsarchitekten Rudolf Reuter. Nach den erheblichen Zerstörungen des 2. Weltkrieges, die den hier zuvor befindlichen Bestand an Wohngebäuden nahezu komplett betrafen, entschied sich die Stadtspitze nahezu visionär, anstelle einer Wiederbebauung den ersten Paderborner Bürgerpark zu realisieren. Bis heute ist das Gartendenkmal eines der letzten Zeugnisse öffentlicher Wiederaufbau-Landschaftsarchitektur in Deutschland und seit 2008 eingetragenes Gartendenkmal.
Reuters Entwurf zeichnet sich durch freie und geschwungene Formen aus. Die Grünanlage sollte einen dynamischen, leichten und transparenten Eindruck vermitteln.
Das Element Wasser wurde mit natursteingefassten Quellbereichen und Bachläufen, zahlreichen Brücken und parallel laufenden Wegen erlebbar inszeniert. Der räumliche Zusammenhalt wurde durch großformatige Rasenflächen mit markanten Solitärgehölzen erzeugt. Die vorhandene topographische Situation wurde aufgenommen und betont, dies geschieht vor allem unterhalb des zeitgleich errichteten Verwaltungsgebäudes am Abdinghof.
Planungsverfahren
Neben der reinen Wiederherstellung der zerstörten Vegetation bietet die Situation im Gartendenkmal nach dem Tornado auch die Möglichkeit, bauliche Maßnahmen durchzuführen, die neben der nachhaltigen Wiederherstellung eine Aufwertung der Freianlage insgesamt unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten sowie Gesichtspunkten der Klimafolgenanpassung ermöglichen werden.
Dazu ist eine intensive Planung durch ein externes Fachbüro in Abstimmung mit den Denkmalbehörden notwendig.
Derzeit läuft ein europaweites Vergabeverfahren zur Ermittlung eines entsprechenden Landschaftsarchitekturbüros bzw. Planungsteams.
Die Planungsphase startet voraussichtlich Anfang 2024 und wird bis Anfang 2025 dauern, sodass erste Baumaßnahmen im Sommer 2025 starten können.