Aus den drei Gestaltungsentwürfen hat die Empfehlungskommission einen Sieger gekürt: das Büro Lohaus Carl Köhlmos aus Hannover mit der Idee des "geheimnisvollen Inselgartens".
Das Konzept des Büros Lohaus Carl Köhlmos überzeugte insbesondere durch einen offensiven Umgang mit der Geschichte des Geisselschen Gartens. Der Gestaltungsentwurf orientiert sich an dem, was die Grünfläche ursprünglich war – ein Garten, kein Wald oder Park. „Ausgangspunkt ist die historische Stadt“, erklärte Planerin Irene Lohaus. Elemente aus unterschiedlichen Zeitschichten würden dabei aufgegriffen: So werde die in Relikten noch erhaltene Mauer, mit dem der Garten früher eingerahmt wurde, in Form einer ca. 1,3 Meter hohen Lehmmauer auf der Seite zur Stadtbibliothek aufgriffen. Darüber hinaus werde der Garten durch Gartenpforten und -tore betreten, die sich bei Bedarf auch schließen lassen würden. Der Weg würde im nördlichen Bereich des Gartens seinem heutigen Verlauf folgen und sich im Bereich der durch den Tornado zerstörten Fläche verzweigen. Dazwischen entstehe eine Lichtung, die ebenfalls schon einmal Teil des Geisselschen Gartens war. Zudem sind zwei Gartenplätze geplant, die leicht über die Pader ragen und einen ganz neuen Blick auf das Michaelskloster sowie auf die Fachwerkhäuser in der Straße Auf den Dielen bieten.
In Hinblick auf die Vegetation sieht die Planung vor, den alten Baumbestand zu erhalten. Auch die Gehölze, die seit dem Tornado nachwachsen, sollen bleiben. Die so entstehenden Flächen könnten zunächst planerisch begleitet werden, um zu schauen, wie sie sich in den nächsten Jahren entwickeln. Entlang dieser Flächen sowie entlang der Wege sollen zudem neue Bäume gepflanzt werden. Um eine „weiche Kante“ an der Pader zu erzeugen, sind für das Ufer Baumarten vorgesehen, deren Äste schleppenartig über dem Wasser hängen.
Noch in diesem Jahr soll der zuständige Fachausschuss über die Weiterbeauftragung des Büros Lohaus Carl Köhlmos mit der Planung für die Neubepflanzung des Geisselschen Gartens beschließen.