Eine neue Baukultur in Paderborn

Mit der Teilnahme am Modellprojekt `Experimenteller Wohnungs- und Städtebau´ (ExWoSt) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung wurden Ansätze zur Qualitätssicherung für die lokale Baukultur entwickelt.

Im Juni 2012 fand dazu eine öffentliche Auftaktveranstaltung im Historischen Rathaus  mit  Vorträgen von Prof. Christa Reicher, TU Dortmund und Prof. Kunibert Wachten, RWTH Aachen sowie lokalen Referenten zu unterschiedlichen Themen statt. 

Dabei ging es um Fragen wie: Gibt es oder kann es ein gemeinsames Verständnis von Baukultur geben? Welche Prozesse und Instrumente im Sinne qualitätvoller Baukultur stehen zur Verfügung und auf welche können sich die Akteure einigen? Und, führt ein breiter Beteiligungsprozess zu einer nachhaltigen Akzeptanz?

Motivation und Ziel der Stadt Paderborn für die Teilnahme am Modellvorhaben war die  Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit für das Thema Baukultur zur Entwicklung gemeinsamer Strategien unterschiedlicher Beteiligungen in Foren und Arbeitskreisen im Sinne einer guten Baukultur in Paderborn.

„Baukultur, das ist die gut gestaltete baulich-räumliche Umwelt und der Prozess der notwendig ist, um diese Qualität hervorzubringen“

Claudia Warnecke

Eine Sensibilisierung und intensive Auseinandersetzung mit der kommunalen Baukultur ist wichtig, weil "die soziale und ökonomische Zukunft unserer Städte entscheidend davon abhängt, ob es gelingt, eigenständige Profile und unverwechselbare Identitäten zu schaffen" so die Landesinitiative StadtBauKultur NRW. Lebensqualität entsteht nicht durch reine bauliche Gestaltung, aber diese kann sie befördern.

Bis 2014 fanden unterschiedliche Veranstaltungen in unterschiedlichen Beteiligungen und Formaten statt. In Planungswerkstatten wurde unter Beteiligung  externer Planungsbüros, betroffener Anlieger, Eigentümer und Gewerbetreibenden sowie interessierter Bürgerinnen und Bürger an konkreten Projekten der Stadt gearbeitet.

Außerdem wurden städtebaulich orientierte Stadtspaziergänge mit dem LWL und im Rahmen der Wiederaufbautagung angeboten sowie die Teilnahme an Vortragsreihen  zu regionalen und konkreten Fragestellungen wie z. B. der Einsatz von Wärmedämmverbundsystem.

Interventionen im Stadtraum wurden von den `Stadtdenkern´ der Universität der Künste, Berlin und der Alanus Hochschule, Alfter mit dem Projekt ´kistenweise´ durchgeführt.

Mit der Universität Paderborn wurden im Fachbereich Kunst unter der Betreuung von Professorin Jutta Ströter-Bender und in der Bearbeitung Jennifer Leißmann als diplomierte freischaffende Künstlerin und angehende Lehrerin Vermittlungsstrategien für Schulen entwickelt. Das Ergebnis ist als PDF auf dem Bildungsportal abrufbar.

Eine Übersicht über alle Veranstaltungen sowie Inhalte und Akteure gibt der Endbericht zum Modellprojekt.

Im Beschluss durch den Bauausschuss vom 06.02.2014 wird der Weiterführung ausgewählter Maßnahmen und Instrumente aus dem ExWoSt-Modellvorhaben „Zwischen Hightech und Historie – eine neue Baukultur für Paderborn“ zum Thema „Baukultur in der Praxis“ zugestimmt.

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